Rotationslaser

Was ist ein Rotationslaser

Rotationslaser werden beim Bestimmen von Höhen oder auch beim Fluchten im Innen- und Außenbereich eingesetzt. Bei vielen Rotationslasern lassen sich mittlerweile auch Neigungen für Gefällearbeiten einstellen. Das geschieht je nach Modell manuell oder auch mittels einer digitalen Vorgabe von Prozentwerten. Rotationslaser unterscheiden sich generell in den verbauten Laserdioden, was sich aufgrund der verschiedenen Wellenlängenbereiche (rotes oder grünes Laserlicht) und der Laserstärke (mW) auf die Sichtbarkeit und die Reichweite der Laser auswirkt. Die Geräte werden,teilweise nach ihren Funktionen, unter anderem auch als Baulaser, Neigungslaser, Horizontallaser oder Vertikallaser bezeichnet. Auch Einachs- oder Zweiachs-Neigungslaser sind durchaus gebräuchlich.




Funktion eines Rotationslasers

Oben auf der Lasereinheit sitzt entweder ein Umlenkprisma oder ein Strahlteilerpisma. Das Prisma ist drehbar gelagert und wird durch einen Motor in Rotation versetzt. Dadurch wird ein 360° umlaufender Laserstrahl erzeugt. Während das Umlenkprisma den gesamten Laserstrahl in die horizontale umlenkt, wird beim Strahlteilerprisma ein Teil des Laserlichtes an die Decke projiziert, dieser sogenannte Lotpunkt ist für viele Konstruktionen hiflfreich. Viele Rotationslaser bieten nützliche Funktionen. Diese lassen sich über ein entsprechendes Bedienteil an dem Rotationslaser oder über die Fernbedienung steuern. Beispielsweise lässt sich die Rotation auf einen gewissen Winkel beschränken, um eine verkürzte Linien abzubilden, wodurch eine bessere Sichtbarkeit des Lasers erzielt werden kann. Daneben lassen sich auch die X- und Y-Achsen der Geräte neigen umGefälle einzurichten. In Verbindung mit einem passenden Laser-Empfänger erzielt ein Rotationslaser eine Reichweite von circa 500 Metern. Mit sogenannten Maschinenempfängern lassen sich auch Höhenkontrollen bei Baggerarbeiten durchführen.


Drehbares gelagerter Laserkopf


Selbstnivellierung bei Rotationslasern

Professionelle Rotationslaser verfügen über eine sogenannte Selbstnivellierung, richten sich dadurch in der horizontalen und je nach Modell auch in der vertikalen Ebene selbstständig aus. Unterscheiden kann man zwischen einer motorischen Selbstnivellierung und einem Pendelsystem. Bei der motorischen Selbstnivellierung wird dieLasereinheit durch Motoren in die richtige Position gebracht. Die Motoren werden durch elektronische Lagesensoren gesteuert. Die Selbstnivellierung lässt sich auch ausschalten um beispielsweise ein Gefälle oder eine Schräge abzubilden.


Rotationslaser S2 mit deaktivierter Selbstnivellierung


Pendelsystem bei einem Rotationslaser

Bei dem Pendelsystem wird die Lasereinheit durch das Pendel ins Lot gebracht, ähnlich wie bei einem Linienlaser. Das Pendel kann innerhalb der bauartbedingten Bewegungsfreiheit frei schwingen. Damit es schneller ins Lot findet, wird es durch Magnete gedämpft.Der Vorteil bei einem magnetgedämpften Pendel sind die geringeren Herstellungskosten gegenüber der motorisierten Variante. Jedoch sind Funktionen wie die Achsneigung beispielsweise bei den Geräten gar nicht möglich und schränken diese in Ihren Einsatzbereichen stark ein.


Pendel von einem Rotationslaser hedue R2


Einsatzbereiche von Rotationslasern in Innenbereich

Im Innenbereich kommen Rotationslaser bei Boden- und Deckenarbeiten sowie beim Setzen von Wänden zum Einsatz. Aufgrund der viermal besseren Sichtbarkeit für das menschliche Auge greift man im Innenausbau gerne auf Geräte mit einer grünen Laserdiode zurück. Bei Geräten mit Lotpunkten können sogar rechte Winkel abgesteckt und markiert werden.


Rotationslaser bei Deckenarbeiten


Einsatzbereiche von Rotationslasern im Außenbereich

Fundamente gießen, Schalungsarbeiten, Einmessen von Bebauungen, Anlage von Terrassen, Parkplätzen, Tiefenkontrolle für Aushub und Planierungen. Die Möglichkeiten der Anwendungen sind praktisch unbegrenzt. Im Außenbereich ist die Sichtbarkeit der Laserlinien, je nach Lichtverhältnissen, gering bis gar nicht gegeben. Das betrifft hier auch die grünenLaserdioden, von deren Vorteilen man lediglich im Innenbereich profitiert. Mithilfe eines passendenLaser-Empfängers können die Laserlinien wieder aufgefangen und wiedergegeben werden. Das geschieht mit einem optischen oder einem akustischem Signal, welches der Laser-Empfänger beim Annähern bzw. Erreichen der exakten Fluchtwiedergibt. Bei digitalen Laser-Empfängern ist es auch möglich, Differenzen zu der Soll-Höhe in mm oder cm anzeigen zu lassen. Zusammen mit einem Maschinenempfänger wird der Rotationslaser auch zur Steuerung einer Baggerschaufel oder Planierschildes verwendet. Der Maschinenempfänger ist im Prinzip ein großer Laser-Empfänger dessen Anzeige auch aus der Distanz noch gut ablesbar ist. Während man einen Laser-Empfänger bei der Messung in der Hand hält oder oder auf einer Messlatte montiert hat ist der Maschinenempfänger an der Baggerschaufel oder am Planierschild montiert während der Maschinist in der Kabine sitzt. Der Maschinenempfänger muss daher auch aus der Distanz noch gut ablesbar sein.


Höhen übertragen mit einem Rotationslaser

Foto: Leica Geosystems



Zubehör und Hilfsmittel für Rotationslaser

Neben dem bereits erwähnten Laser-Empfänger gibt es noch eine ganze Reihe an nützlichem Zubehör für die Rotationslaser. Dazu zählenStative, mit denen die Rotationslaser in der Höhe positioniert werden können. Spezielle Wand- und Deckenstative eignen sich besonders für Arbeiten im Deckenbereich. Sogenannte Zieltafeln und auchLasersichtbrillen verbessern die Sichtbarkeit der Laserlinien und helfen bei der exakten Positionierung. Mit speziellen Messlatten können Höhenunterschiede exakt bestimmt bzw. eingemessen werden. Dazu verfügen diese Messlatten über entsprechende Aufnahmen für die Laser-Empfänger.


Kurbelstativ für Rotationslaser

Wandhalterung für Rotationslaser bei Deckenarbeiten

Magnetische Zieltafel